Seit vielen Jahren werde ich immer wieder in KITAS eingeladen, um über Resilienz, Grenzen, Verwöhnung und Vernachlässigung oder einfach über die Entwicklung in den ersten 3 bis 6 Lebensjahren zu sprechen.
Was braucht ein Kind für seine gesunde physische und psychische Entwicklung? Eltern meinen es gut, sie wollen ihrem Kind eine gute Entwicklung ermöglichen, gut begleiten, gut beeltern. Was braucht ihr Sohn, ihre Tochter? Kann man diesbezüglich eigentlich wissenschaftliche Aussagen machen? Was sagt uns die Entwicklungspsychologie, die Erzeihungswissenschaft dazu? Bindungsforschungsergebnisse beschreiben die Bindungsqualität, die großen Einfluß hat auf die weitere Entwicklung des Kindes.
Und was sagt unser gesunder Menschenverstand? Der funktioniert natürlich auch nur, wenn er „gesund“ also nach WHO wir selbst in einem ausgeglichenen körperlichen und seelischen Wohlbefinden -lebenszufriedenen Zustand sind!
Aber damit ist es wie mit dem Winter- dieser fällt derzeit in dieser Region höchstens auf einen Tag!
……Dieser lebenszufriedene achtsame Zustand… fiel dieses Jahr auf …
Oft sind Eltern in der heutigen Zeit sehr gestresst und damit beschäftigt, das Kind ihrem Lebensrhytmus, ihrem Alltag anzupassen. Wie sieht dieser aus? Das Kind wird um 5 Uhr oder 6 Uhr morgens geweckt, um es für die Kita und sich selbst für den Berufsalltag startklar zu machen. Jeden Morgen aufs Neue genervt und verärgert, wenn es quängelt, beim Zähneputzen schon boikottiert, sich die Schuhe und Jacke nicht anziehen lwill und nicht „funktioniert“.
Betrachten wir uns das Schema des „Es“, „Ich“ und „Über-Ich“- befindet sich das Kind hauptsächlich im Es.
Im Alltag erleben wir dies eher hinderlich- es kostet uns Nerven.
Wir Erwachsenen sind häufig im „Über-Ich“- haben das Gefühl diszipliniert funktionieren zu müssen- haben große Sehnsucht danach, mehr im „Es“- sein zu dürfen. Hier gibt es eine Kollusion von Bedürfnissen- die Eltern müssen pünktlich zur Arbeit gehen- das Kind braucht etwas anderes als funktionieren müssen. Die Arbeit der Kinder ist spielen, erforschen, explorieren, ausprobieren, das Lust-Prinzip ist bestimmend- sie sind keine kleinen Erwachsenen, aber wenn man es ihnen nicht abgewöhnt, neugierig, mitfühlend und lebenslustig. Wie schaffen wir Raum für diese gesunde Entwicklung in der heutigen Gesellschaft?
Wenn wir im Kontakt sind mit unseren echten Bedürfnissen, mit den echten Bedürfnissen unseres Kindes braucht es kein (er)ziehen- wir sind einfach bezogen in Beziehung.
Dabei entsteht Vertrauen und Verbindung.
Autorität ist da, weil das Kind Vertrauen hat in seine Eltern und ihnen auch vertrauen kann, dass diese nicht Grenzen und Regeln einsetzen um ihre Macht zu demonstrieren. Es kann nachahmen, wie sich Eltern auf ihre Umwelt beziehen, wie liebevoll, authentisch sie miteinander und anderen Menschen umgehen und auch Konflikte lösen. Das entspricht weder dem autoritären Stil, noch einem laissez-faire.
Bindungssicherheit und Selbstwirksamkeit, Selbstregulationsfähigkeit und natürliches Selbstbewußtsein können sich entwickeln, wenn Struktur und Freiraum bezogen auf das Kind im Gleichgewicht sind.
Dabei baut sich Widerstandfähigkeit auf. Es kann auch mal mit schwierigeren Situationen umgehen.
Dieses Kind ist nicht blind gehorsam, denkt selbst, fühlt sich und kann seinen Weg gehen. Es hat Vertrauen in sich und in die Welt.
Es hat auch kein Problem mit Regeln, die ihm Halt und Sicherheit vermitteln.
Es kann sich sein und als Mitglied einer Gruppe sein Potential an Stärken einbringen.
Es geht um 3 Haupt Entwicklungsphasen:
Phase 1:
0-1 Jahr- Vertrauen versus Mißtrauen in die Welt
Phase 2
1-ca. 4 Jahre Autonomie versus Abhängigkeit
Phase 3
4/5 Jahre bis ca. 13.Jahre Leistung versus Minderwertigkeitsgefühl
Im nächsten Beitrag geht es an Hand von anonymen Fallbeispielen darum, wie wir in den verschiedenen Entwicklungsphasen erkennen, was wir bereits an Förderlichem tun oder lassen, und was weniger förderlich für die gesunde, lebensbejahende Entwicklung sein könnte.
Passend zur aktuellen Weltsituation beginne ich mit dem Element:
Metall
Warum beginne ich mit dem Element Metall, welches jahreszeitlich dem Spätherbst zugeordnet ist ? Klassischerweise ist für einen Start eines Projektes das Element Holz, welches dem Frühling zugeordnet ist sinnvoll.
Krisenintervention
Betrachten wir die Qualitäten in unserem Leben, die vom Element Metall repräsentiert werden, fällt auf, dass wir eine Resonanz finden in der gegenwärtigen Corona-Krise.
Ist alles im Gleichgewicht, ist der Rhytmus von Innen und Aussen im Gleichgewicht. Hier geht es um den Rhytmus von Aufnehmen und Loslassen; dem zugeordneten Sinnesorgan, Nase und dem Riechen. Das Husten ist die Körperliche Reaktion auf Stress. Zugeordnete Körperbereiche sind Schultern, Arme, oberer Rücken, oberer Brustkorb
( vgl. Gayaka Backheuer, Ausbildungsmaterial Wandlungsphasen der 5 Elemente ShenDo Shiatsu und Sakina K. Sievers/ Nigrun W.Loh)
Lunge und Dickdarm
Aufnehmen und Loslassen ist mühelos. Die Dinge loszulassen bedeutet nicht, sie loswerden zu können. Sie loslassen bedeutet, dass man sie (Da-sein, So-sein) lässt, annimmt, was ist.
Immer wollen wir etwas, oder wollen etwas eben nicht- das ist alles andere als- Annehmen- was ist; betrachten und beobachten, was wirklich ist.
Kummer und Traurigkeit kann zugelassen werden und lösen sich dadurch auch nach einiger Zeit auf- man muss sich nicht ständig mit Konsum oder „hazzel“ ablenken, sein Herz verschliessen oder verletzt zurückziehen. Man kann loslassen und die Vergangenheit sein lassen, man muss nicht daran anhaften- sondern kann im Hier und jetzt sein.
Man kann ungehindert von Existenz oder
Verlustangst immer wieder neue Verbindungen eingehen, sein Herz immer
weiter für Lieben und geliebt werden öffnen.
Im emotional ausgeglichenen Zustand
sind wir authentisch im Austausch von innen und Aussenwelt ( oder einfach eins), Wir erleben Klarheit, Freiheit, Loslassenkönnen, und haben einen Blick für das Wesentliche, sind dankbar
Im unausgeglichenen Zustand
erleben wir Angst vor der Zukunft, Melancholie und Hypochondrie, Traurigkeit, Verlustangst, rigide dogmatische Haltungen, isoliertsein, zurückziehen
Die Corona-Krise könnte man so betrachtet, wie ich finde, auch als Dysbalance im Element Metall beschreiben ( interessant ist auch, dass eines der Symptome bei einer Coronainfektion der Ausfall des Riechens sein kann, Schleimhäute, oberer Brustkorb, Lungen usw. sind betroffen.
Metallqualitäten sind gesamtgesellschaftlich im Ungleichgewicht. Dadurch können natürlich auch die anderen Elemente nicht völlig ausgewogen sein!
Sehr häufig finden wir entweder ein zu viel an Regeln, Gesetzen usw. oder ein zu wenig haltgebendes, chaotisches …Auf der seelischen Ebene zeigt sich die Unausgeglichenheit in vielen Bereichen der unachtsamen Lebensgestaltung. Der Taoismus sagt: Nur wo natürliche Gesetzmässigkeit verloren gegangen ist- braucht es Gesetze. Damit ist gemeint, wo es nicht selbstverständlich ist, dass man sich nicht gegenseitig die Köpfe einhaut- gibts Gesetze oder Regeln- (Du sollst keinen töten- oder du sollst nur 1 Packung Clopapier einkaufen)!!
Der achtsame Umgang mit sich und anderen ist möglich, wenn ich Bewußtheit in meinem Alltag kultivieren kann.
Oft fühlen wir uns aber getrieben, jagen irgendwelchen Zielen oder Dingen nach und halten uns damit mehr in der Vergangenheit oder der Zukunft auf.
Es braucht ein gesundes Maß an, Disziplin, Ordnung und Struktur, so, dass sie Halt gibt und nicht machtorientiert und angstgetriggert Lebendigkeit und Wachstum abschneidet!
Vom Kindesalter an sind wir herausgefordert uns immer wieder neu auzubalancieren mit grenzengebendem Halt und dem kreativen freiheitsbedürftigen Wachstum.
Dazu bin ich seit vielen Jahren in KiTAS und Familiencafes eingeladen. Es werden Vorträge nachgefragt zum Thema: Grenzen setzen- Kinder zwischen Vernachlässigung und Verwöhnung…
Beziehung statt Erziehung
Dazu mehr lesen im Beitrag Beziehung statt Erziehung…
Aktuell bewegen wir uns zwischen strengen Ausgangsregelungen, die Sicherheit und Halt geben sollen, dürfen aber die nun beschränkten Grundrechte auf keinen Fall außer acht lassen.
Dabei hilft es nicht stressgetriggerte Rebellionsmuster, die sich mit Autoritätsthematik zu Wort melden zuzulassen.
Aber auch auf keinen Fall Selbstverantwotung und eine klare Haltung zu Freiheit und Grundgesetz außer Acht zu lassen.
Wie wäre es, wenn wir nicht angstgetrieben so schnell wie möglich zu allem, was unser Alltag vor Corona bedeutete zurückkehren wollten-
sondern uns die Zeit nähmen-
auszumisten: in unserer Lebensweise, Lebenseinstellungen, Kontakte, unserer festgehaltenen gesammelten….Verletzungen…
und frei, eigenverantwortlich im Einklang mit Klarheit und Liebe durchzuatmen…mehr lesen im Blog: Kommunikation in Stressmustern
Eine erste Krisenintervention ist also die Behandlung des Metallelementes bei uns selbst!
Du bist herzlich eingeladen auf meinem Instagram:
Shiatsu zum Mitmachen – mitzumachen
Wie bereits angesprochen kann nicht alles andere im Gleichgewicht sein, wenn es ein starkes Ungleichgewicht in einem System, ob nun Planeten- Gesellschafts- Familien- oder Körpersystem gibt. Die Verbindung von Sytemischer Körperarbeit, Systemik und Shiatsu nenne ich systemisches Shiatsu.
Danke- Namaste und gaschooooo! May you be happy and free
Positiven Stress- beispielsweise das
Packen für eine Urlaubsreise, den Flow beim Fertigstellen eines
Projektes usw. nennen wir Eustress-
Disstress , also negativer Stress- in einem solchen befinden wir uns derzeit mehr oder weniger- zu Zeiten von Corona ist auf Dauer sehr schädlich!
wenn wir gestresst sind, packen
wir unbewusst und automatisch unser Stressmuster aus.
Dies ist eine sehr sinnvolle Angelegenheit, da wir zu Urzeiten ja nicht lange überlegen konnten, ob wir fliehen sollten, wenn der Tiger vor uns steht…Das Fight- or Flight Syndrom ist also an sich eine sehr gute Einrichtung. Machen wir uns bewusst, was das bedeutet.
Viele Bürger klagen über eine erhöhte
Anspannung- die sie bei sich und anderen Menschen erleben.
Wir sind geneigt nun häufiger, stressbasierend in unseren sozialen Interaktionen mit unseren Stressmustern zu reagieren. Menschen reagieren nun vermehrt mit Angst und Panik, brausen schneller auf, klagen schneller an.
In Wuhan gab es 3mal mehr Gewalt in den
Familien während der Beschränkungen!
Das ist eine große Herausforderung-
Kinder und Familien sind oft auf engen Raum auf einander bezogen-
wenn nun alle mit ihrem Stressmuster reagieren können wir uns leicht
vorstellen, dass eine Zunahme an Gewalt aber auch an einfacheren
Konflikten wahrscheinlich ist.
Hier braucht es Bewusstheit,
Achtsamkeit, Hinschauen!
Fangen wir bei uns selbst an!
Daneben kann es mehr Verbundenheit und Zeit füreinander, auch mal wieder für ein längeres Telefonat geben. Mit Bewusstheit, Klarheit und Resilienz in der Krise- also weniger angstgeleitet können wir uns mehr davon kultivieren.Schön, wenn wir dann auch nicht getrieben und angstgetriggert so schnell wie irgendmöglich zurüchkehren in einen Alltag, der vielleicht durch diese „Chance“ der erzwungenen Vollbremsung auch hinterfragt werden könnte.
Was ist wirklich für mich wertvoll in
meinem Leben?
Wie will ich leben?
Was bedeutet Lebensqualität für mich?
Hat sich darin vielleicht etwas
verändert?
Was davon ( an Verhaltensweisen) will ich bei -und von (Materiellem) be- halten?
Was sind meine Stressmuster?
Kommunikationsmuster nach Virginia Satir:
anklagen, Wut
beschwichtigen, jammern
keinen Standpunkt einnehmen, du kriegst mich nicht..
am besten trifft es die Worte von Gayaka, und ansonsten gilt für mich:
Shiatsu kann man nicht beschreiben, man muss es erleben!
Eine Einführung in Shiatsu von Gayaka Backheuer Verband für ShenDo® Shiatsu in Deutschland e.V.
Die Wandlungsphasenkur… eine ShenDo Shiatsu Zehner-Serie nach den Fünf Elementen Aus der alten taoistischen Philosophie stammt das Modell der Fünf Wandlungen, wie sie z.B. in den Jahreszeiten sichtbar werden. Sie sind energetische Abbilder der Natur, in der sich ständig alles verwandelt und neu verbindet. Den Wandel erleben wir sehr deutlich in der Natur: im allmählichen Übergang vom Frühling (Holz/ Leber/Gallenblase) zum Sommer (Feuer/Herz/Dünndarm) zum Herbst (Metall/Lunge/Dickdarm) zum Winter (Wasser/Nieren/Blase). Das Element Erde bildet die körperliche Basis, sie steht für Vertrauen, Sicherheit und Ausgleich (Milz/Magen). Da auch der menschliche Körper einem natürlichen Fluss ständiger Veränderung unterliegt, kann dieses Modell gesundheitspädagogisch zur Selbstheilung angewendet werden. Körperliche, seelische und geistige Spannungsmuster und Disharmonien in diesen Elementen (Organ-Funktionskreise) können damit bewusst wahrgenommen und in der Kontinuität einer „ShenDo Shiatsu Zehner-Serie“ gelöst werden. Ein sehr heilsamer, ganzheitlicher Prozess kommt in Gang. Dies geschieht über die Arbeit an bestimmten elementbezogenen Meridianen und relevanten Körperzonen durch tiefes Shiatsu und andere Techniken der energetischen Körperarbeit. Wenn sich unsere Klienten außerdem auf eine Reihe Körper- und Achtsamkeitsübungen einlassen und praktizieren, ist das der Königsweg für Veränderung. So kann sich eine innere Dynamik entfalten, die positive Veränderungen auf vielen Ebenen (Persönlichkeit, Familie, Beruf) mit sich bringt. Die Behandlungen finden innerhalb eines begrenzten Zeitrahmens (10 – 12 Wochen) statt, sodass der gesamte Kreislauf der Lebensenergie spürbar wird.
Verband für ShenDo Shiatsu ® in Deutschland e.V. · Büro: Neuwiese 19, D-86911 Riederau am Ammersee Tel. 08807 – 206 584 · Email: shendoshiatsu@web.de · www.shendo-shiatsu-verband.de
In den letzten Jahren haben wir in der Pädagogik und Psychologie sehr viel zum Thema Resilienz, wie wir sie definieren, entwickeln, fördern und erhalten können geforscht. Insbesondere dazu, wie man mit Krisensituationen umgehen kann und nicht an Ihnen verzweifelt.
eine der stärksten Wirkfaktoren für Widerstandskraft, also Resilienz sind
die Fähigkeit zur Selbstregulation, Stressmanagement
das Erleben von Selbstwirksamkeit, Kreative sein, sich einbringen und Mitbestimmung
Problemlösefähigkeit
sozialemotionale Intelligenz
Bindungssicherheit
Zum Nachdenken lädt folgender Text ein, der mir sehr gut gefällt:
Die
Welt nach Corona
Matthias
Horx
Die
Corona-Rückwärts-Prognose: Wie wir uns wundern werden, wenn die
Krise „vorbei“ ist.
Ich
werde derzeit oft gefragt, wann Corona denn „vorbei sein wird”
und alles wieder zur Normalität zurückkehrt. Meine Antwort:
Niemals. Es gibt historische Momente, in denen die Zukunft ihre
Richtung ändert. Wir nennen sie Bifurkationen. Oder Tiefenkrisen.
Diese Zeiten sind jetzt.
Die
Welt as
we know it löst
sich gerade auf. Aber dahinter fügt sich eine neue Welt zusammen,
deren Formung wir zumindest erahnen können. Dafür möchte ich Ihnen
eine Übung anbieten, mit der wir in Visionsprozessen bei Unternehmen
gute Erfahrungen gemacht haben. Wir nennen sie die RE-Gnose . Im
Gegensatz zur PRO-Gnose schauen wir mit dieser Technik nicht »in die
Zukunft«. Sondern von der Zukunft aus ZURÜCK ins Heute. Klingt
verrückt? Versuchen wir es einmal:
Die
Re-Gnose: Unsere Welt im Herbst 2020
Stellen
wir uns eine Situation im Herbst vor, sagen
wir im September 2020. Wir sitzen in einem Straßencafé in einer
Großstadt. Es ist warm, und auf der Strasse bewegen sich wieder
Menschen.
Bewegen
sie sich anders? Ist alles so wie früher? Schmeckt der Wein, der
Cocktail, der Kaffee, wieder wie früher? Wie damals vor Corona? Oder
sogar besser? Worüber werden wir uns rückblickend wundern?
Wir
werden uns wundern, dass
die sozialen Verzichte , die wir
leisten mussten, selten zu Vereinsamung führten. Im Gegenteil. Nach
einer ersten Schockstarre führten viele von sich sogar erleichtert,
dass das viele Rennen, Reden, Kommunizieren auf Multikanälen
plötzlich zu einem Halt kam. Verzichte müssen nicht unbedingt
Verlust bedeuten, sondern können sogar neue Möglichkeitsräume
eröffnen. Das hat schon mancher erlebt, der zum Beispiel
Intervallfasten probierte – und dem plötzlich das Essen wieder
schmeckte. Paradoxerweise erzeugte die körperliche Distanz, die der
Virus erzwang, gleichzeitig neue Nähe. Wir haben Menschen
kennengelernt, die wir sonst nie kennengelernt hätten. Wir haben
alte Freunde wieder häufiger kontaktiert, Bindungen verstärkt, die
lose und locker geworden waren. Familien, Nachbarn,
Freunde,
sind näher gerückt und haben bisweilen sogar verborgene Konflikte
gelöst.
Die
gesellschaftliche Höflichkeit, die wir vorher zunehmend vermissten,
stieg an.
Jetzt
im Herbst 2020 herrscht bei Fussballspielen eine ganz andere Stimmung
als im Frühjahr, als es jede Menge Massen-Wut-Pöbeleien gab. Wir
wundern uns, warum das so ist.
Wir
werden uns wundern, wie
schnell sich plötzlich Kulturtechniken des Digitalen in der Praxis
bewährten. Tele- und Videokonferenzen, gegen die sich die meisten
Kollegen immer gewehrt hatten (der Business- Flieger war besser)
stellten sich als durchaus praktikabel und produktiv heraus. Lehrer
lernten eine Menge über Internet-Teaching. Das Homeoffice wurde für
Viele zu einer Selbstverständlichkeit – einschließlich des
Improvisierens und Zeit-Jonglierens, das damit verbunden ist.
Gleichzeitig
erlebten scheinbar veraltete Kulturtechniken eine Renaissance.
Plötzlich erwischte man nicht nur den Anrufbeantworter, wenn man
anrief, sondern real vorhandene Menschen. Das Virus brachte eine neue
Kultur des Langtelefonieren ohne Second Screen hervor. Auch die
»messages« selbst bekamen plötzlich eine neue Bedeutung. Man
kommunizierte wieder wirklich. Man
ließ niemanden mehr zappeln. Man hielt niemanden mehr hin. So
entstand eine neue Kultur der Erreichbarkeit. Der Verbindlichkeit .
Menschen,
die vor lauter Hektik nie zur Ruhe kamen, auch junge Menschen,
machten plötzlich ausgiebige Spaziergänge (ein Wort, das vorher
eher ein Fremdwort war). Bücher lesen wurde plötzlich zum Kult.
Reality
Shows wirkten plötzlich grottenpeinlich. Der ganze Trivia-Trash, der
unendliche Seelenmüll, der durch alle Kanäle strömte. Nein, er
verschwand nicht völlig. Aber er verlor rasend an Wert. Kann sich
jemand noch an den Political-Correctness-Streit erinnern? Die
unendlich vielen Kulturkriege um … ja um was ging da eigentlich?
Krisen
wirken vor allem dadurch, dass sie alte Phänomene auflösen,
über-flüssig machen…
Zynismus,
diese lässige Art, sich die Welt durch Abwertung vom Leibe zu
halten, war plötzlich reichlich out. Die
Übertreibungs-Angst-Hysterie in den Medien hielt sich, nach einem
kurzen ersten Ausbruch, in Grenzen.
Nebenbei
erreichte auch die unendliche Flut grausamster Krimi-Serien ihren
Tipping Point.
Wir
werden uns wundern, dass
schließlich doch schon im Sommer Medikamente gefunden wurden, die
die Überlebensrate erhöhten. Dadurch wurden die Todesraten gesenkt
und Corona wurde zu einem Virus, mit dem wir eben umgehen müssen –
ähnlich wie die Grippe und die vielen anderen Krankheiten.
Medizinischer Fortschritt half. Aber wir haben auch erfahren: Nicht
so sehr die Technik, sondern die Veränderung sozialer
Verhaltensformen war das Entscheidende. Dass Menschen trotz radikaler
Einschränkungen solidarisch und konstruktiv bleiben konnten, gab den
Ausschlag. Die human-soziale Intelligenz hat geholfen. Die
vielgepriesene Künstliche Intelligenz, die ja bekanntlich alles lösen kann,
hat dagegen in Sachen Corona nur begrenzt gewirkt.
Damit
hat sich das Verhältnis zwischen Technologie und Kultur verschoben.
Vor der Krise schien Technologie das Allheilmittel, Träger aller
Utopien. Kein Mensch – oder nur noch wenige Hartgesottene –
glauben heute noch an die große digitale Erlösung. Der große
Technik- Hype ist vorbei. Wir richten unsere Aufmerksamkeiten wieder
mehr auf die humanen Fragen: Was
ist der Mensch? Was sind wir füreinander?
Wir
staunen rückwärts, wieviel
Humor und Mitmenschlichkeit in den Tagen des Virus tatsächlich
entstanden ist.
Wir
werden uns wundern, wie
weit die Ökonomie schrumpfen konnte, ohne dass so etwas wie
»Zusammenbruch« tatsächlich passierte, der vorher bei jeder noch
so kleinen Steuererhöhung und jedem staatlichen Eingriff beschworen
wurde. Obwohl es einen »schwarzen April« gab, einen tiefen
Konjunktureinbruch und einen Börseneinbruch von 50 Prozent, obwohl
viele Unternehmen pleitegingen, schrumpften oder in etwas völlig
anderes mutierten, kam es nie zum Nullpunkt. Als wäre Wirtschaft ein
atmendes Wesen, das auch dösen oder schlafen und sogar träumen
kann.
Heute
im Herbst, gibt es wieder eine Weltwirtschaft. Aber die Globale
Just-in-Time-Produktion, mit riesigen verzweigten
Wertschöpfungsketten, bei denen Millionen Einzelteile über den
Planeten gekarrt werden, hat sich überlebt. Sie wird gerade
demontiert und neu konfiguriert. Überall in den Produktionen und
Service- Einrichtungen wachsen wieder Zwischenlager, Depots,
Reserven. Ortsnahe Produktionen boomen, Netzwerke werden lokalisiert,
das Handwerk erlebt eine Renaissance. Das Global-System driftet in
Richtung GloKALisierung: Lokalisierung des Globalen.
Wir
werden uns wundern, dass
sogar die Vermögensverluste durch den Börseneinbruch nicht so
schmerzen, wie es sich am Anfang anfühlte. In der neuen Welt spielt
Vermögen plötzlich nicht mehr die entscheidende Rolle. Wichtiger
sind gute Nachbarn und ein blühender Gemüsegarten.
Könnte
es sein, dass das Virus unser Leben in eine Richtung geändert hat,
in die es sich sowieso verändern wollte?
RE-Gnose:
Gegenwartsbewältigung durch Zukunfts-Sprung
Warum
wirkt diese Art der »Von-Vorne-Szenarios« so irritierend anders als
eine klassische Prognose? Das hängt mit den spezifischen
Eigenschaften unseres Zukunfts-Sinns zusammen. Wenn wir »in die
Zukunft« schauen, sehen wir ja meistens nur die Gefahren und Probleme »auf uns
zukommen«, die sich zu unüberwindbaren Barrieren türmen. Wie eine
Lokomotive aus dem Tunnel, die uns überfährt. Diese Angst-Barriere
trennt uns von der Zukunft. Deshalb sind Horror-Zukünfte immer am
Einfachsten darzustellen.
Re-Gnosen
bilden hingegen eine Erkenntnis-Schleife, in der wir uns selbst,
unseren inneren
Wandel ,
in die Zukunftsrechnung einbeziehen. Wir setzen uns innerlich mit der
Zukunft in Verbindung, und dadurch entsteht eine Brücke zwischen
Heute und Morgen. Es entsteht ein »Future Mind« –
Zukunfts-Bewusstheit.
Wenn
man das richtig macht, entsteht so etwas wie Zukunfts-Intelligenz.
Wir sind in der Lage, nicht nur die äußeren »Events«, sondern
auch die inneren Adaptionen, mit denen wir auf eine veränderte Welt
reagieren, zu antizipieren.
Das
fühlt sich schon ganz anders an als eine Prognose, die in ihrem
apodiktischen Charakter immer etwas Totes, Steriles hat. Wir
verlassen die Angststarre und geraten wieder in die Lebendigkeit, die
zu jeder wahren Zukunft gehört.
Wir alle kennen das Gefühl der geglückten Angstüberwindung. Wenn wir für eine Behandlung zum Zahnarzt gehen, sind wir schon lange vorher besorgt. Wir verlieren auf dem Zahnarztstuhl die Kontrolle und das schmerzt, bevor es überhaupt wehtut. In der Antizipation dieses Gefühls steigern wir uns in Ängste hinein, die uns völlig überwältigen können. Wenn wir dann allerdings die Prozedur überstanden haben, kommt es zum Coping-Gefühl : Die Welt wirkt wieder jung und frisch und wir sind plötzlich voller Tatendrang. Coping heißt: bewältigen. Neurobiologisch wird dabei das Angst- Adrenalin durch Dopamin ersetzt, eine Art körpereigener Zukunfts- Droge. Während uns Adrenalin zu Flucht oder Kampf anleitet (was auf dem Zahnarztstuhl nicht so richtig produktiv ist, ebenso wenig wie beim Kampf gegen Corona), öffnet Dopamin unsere Hirnsynapsen: Wir sind gespannt auf das Kommende, neugierig, vorausschauend. Wenn wir einen gesunden Dopamin-Spiegel haben, schmieden wir Pläne, haben Visionen, die uns in die vorausschauende Handlung bringen.
Erstaunlicherweise
machen viele in der Corona-Krise genau diese Erfahrung. Aus einem
massiven Kontrollverlust wird plötzlich ein regelrechter Rausch des
Positiven. Nach einer Zeit der Fassungslosigkeit und Angst entsteht
eine innere Kraft. Die Welt »endet«, aber in der Erfahrung, dass
wir immer noch da sind, entsteht eine Art Neu-Sein im Inneren.
Mitten
im Shut-Down der Zivilisation laufen wir durch Wälder oder Parks,
oder über fast leere Plätze. Aber das ist keine Apokalypse, sondern
ein Neuanfang.
So
erweist sich: Wandel beginnt als verändertes Muster von Erwartungen,
von Wahr-Nehmungen und Welt-Verbindungen. Dabei ist es manchmal
gerade der Bruch mit den Routinen, dem Gewohnten, der unseren
Zukunfts-Sinn wieder freisetzt. Die Vorstellung und Gewissheit, dass
alles ganz anders sein könnte – auch im Besseren.
Vielleicht
werden wir uns sogar wundern, dass
Trump im November abgewählt wird. Die AFD zeigt ernsthafte
Zerfransens-
Erscheinungen,
weil eine bösartige, spaltende Politik nicht zu einer Corona-Welt
passt. In der Corona-Krise wurde deutlich, dass diejenigen, die
Menschen gegeneinander aufhetzen wollen, zu echten Zukunftsfragen
nichts beizutragen haben. Wenn es ernst wird, wird das Destruktive
deutlich, das im Populismus wohnt.
Politik
in ihrem Ur-Sinne als Formung gesellschaftlicher Verantwortlichkeiten
bekam dieser Krise eine neue Glaubwürdigkeit, eine neue Legitimität.
Gerade weil sie »autoritär« handeln musste, schuf Politik
Vertrauen ins Gesellschaftliche. Auch die Wissenschaft hat in der
Bewährungskrise eine erstaunliche Renaissance erlebt. Virologen und
Epidemiologen wurden zu Medienstars, aber auch »futuristische«
Philosophen, Soziologen, Psychologen, Anthropologen, die vorher eher
am Rande der polarisierten Debatten standen, bekamen wieder Stimme
und Gewicht.
Fake
News hingegen verloren rapide an Marktwert. Auch
Verschwörungstheorien wirkten plötzlich wie Ladenhüter, obwohl sie
wie saures Bier angeboten wurden.
Ein
Virus als Evolutionsbeschleuniger
Tiefe
Krisen weisen obendrein auf ein weiteres Grundprinzip des Wandels
hin: Die Trend-Gegentrend-Synthese.
Die
neue Welt nach Corona – oder besser mit Corona – entsteht aus der
Disruption des Megatrends Konnektivität .
Politisch-ökonomisch wird dieses Phänomen auch »Globalisierung«
genannt. Die Unterbrechung der Konnektivität – durch
Grenzschließungen, Separationen, Abschottungen, Quarantänen –
führt aber nicht zu einem Abschaffen der
Verbindungen. Sondern zu einer Neuorganisation der Konnektome, die
unsere Welt zusammenhalten und in die Zukunft tragen. Es kommt zu
einem Phasensprung
der sozio- ökonomischen Systeme .
Die
kommende Welt wird Distanz wieder schätzen – und gerade dadurch
Verbundenheit qualitativer gestalten. Autonomie und Abhängigkeit,
Öffnung und Schließung, werden neu ausbalanciert. Dadurch kann die
Welt komplexer, zugleich aber auch stabiler werden. Diese Umformung
ist weitgehend ein blinder evolutionärer Prozess – weil das eine
scheitert, setzt sich das Neue, überlebensfähig, durch. Das macht
einen zunächst
schwindelig,
aber dann erweist es seinen inneren Sinn: Zukunftsfähig ist das, was
die Paradoxien auf einer neuen Ebene verbindet.
Dieser
Prozess der Komplexierung – nicht zu verwechseln mit Komplizierung
– kann aber auch von Menschen bewusst gestaltet werden. Diejenigen,
die das können, die die Sprache der kommenden Komplexität sprechen,
werden die Führer von Morgen sein. Die werdenden Hoffnungsträger.
Die kommenden Gretas.
„Wir
werden durch Corona unsere gesamte Einstellung gegenüber dem Leben
anpassen – im Sinne unserer Existenz als Lebewesen inmitten anderer
Lebensformen.”
Slavo
Zizek im Höhepunkt der Coronakrise Mitte März
Jede
Tiefenkrise hinterlässt eine Story, ein Narrativ,
das weit in die Zukunft weist. Eine der stärksten Visionen, die das
Coronavirus hinterlässt, sind die musizierenden Italiener auf den
Balkonen. Die zweite Vision senden uns die Satellitenbilder, die
plötzlich die Industriegebiete Chinas und Italiens frei von Smog
zeigen. 2020 wird der CO&sub2;-Ausstoss der Menschheit zum ersten
Mal fallen. Diese Tatsache wird etwas mit uns machen.
Wenn
das Virus so etwas kann – können wir das womöglich auch?
Vielleicht war der Virus nur ein Sendbote aus der Zukunft. Seine
drastische Botschaft lautet: Die menschliche Zivilisation ist zu
dicht, zu schnell, zu überhitzt geworden. Sie rast zu sehr in eine
bestimmte Richtung, in der es keine Zukunft gibt.
Aber
sie kann sich neu erfinden.
System
reset. Cool down! Musik auf den Balkonen!
So
geht Zukunft.
Hinweis:
Dieser Text ist frei abdruckbar mit dem Hinweis: www.horx.com und
www.zukunftsinstitut.de.
Absichtslose Achtsamkeit in Systemik, Tantra, Tanz und Shiatsu
Im Fluss sein, bewegt sein, Da sein –
es bleibt nichts ohne Einfluss auf das Andere, ein System balanciert sich.
Wir sind immer fliessen –
Wie stellen wirBlockaden her?
Durch „machen“, „tun“, welches nicht im Tao fliesst, sondern das Ergebnis von wünschen wollen, sichern, manipulieren ist.
Wir unterbrechen den Fluss, weil wir das für richtig halten – Werte, Ängste spielen dabei die größte Rolle.
Wir tun dies nicht etwa, weil wir uns oder anderen schaden wollen, sondern meist in bestgemeinter Absicht.
Wir identifizieren uns auch mit unserer gut gemeinten Absicht, unseren Werten, und was uns oft verborgen bleibt, sind die Ängste.
Angst zu kurz zu kommen, Angst die Kontrolle zu verlieren, nicht das zu bekommen, was man will, Angst wertlos zu sein.
Yin und Yang bedeuten ein Lebensprinzip, eine Gesetzmässigkeit, die A l l e m inne wohnt.
Einfach so, ohne, dass wir etwas dafür tun müssten.
Dabei beschreiben diese Qualitäten sehr viel mehr als „weiblich“ oder männlich, es geht viel mehr um Gegensatzpaare, die einander bedingen und das „weibliche“ oder „männliche“ Prinzip genannt werden im Sinne von“ Fülle „bzw. „Leere“ Qualitäten.
einige Beschreibungsbeispiele aus: Rappenecker: fünf Elemente, 12 Meridiane:
Yin
das weibliche Prinzip, Nacht, Winter, dunkel, kalt, Kälte, Wasser, feucht, unten, innen, tief, Kräfte, die nach innen, unten gehen, leise,langsam, schwach, Leere, Mangel, Ruhe, trüb, Blut, Materie, Körper, das Sichtbare, Unterkörper, Beine, Körpervorderseite, Innenseiten der Arme und Beine. Körperinneres…
Yang
das männliche Prinzip, Tag, Sommer, hell, warm, Hitze, Feuer, trocken, oben, außen, oberflächlich, Kräfte, die nach außen und oben gehen, laut, schnell, stark, Fülle, Überfluß, Bewegung, Aktivität, klar, Energie ( Ki, Qi), Bewußtsein, Geist, Idee, das Unsichtbare, Oberkörper, Kopf, Rücken, Außenseiten des Körpers..
Wie man beim Lesen feststellen kann, sind also die Beschreibungen nicht als typisch weiblich und typisch männlich zu verstehen, da wir Vieles in uns von Yin als auch von Yang Zuständen und Eigenschaften erkennen können. Es geht um Qualitäten in jedem Menschen, in allem, was wir im Leben kennen.
Jedes, Jede, Jeder wird von diesem Lebensprinzip durchdrungen.
Wir können nur durch Blockaden Unterbrechungen bewirken – allerdings mit großen Auswirkungen.
Auswirkungen im eigenen Körper, Auswirkungen auf unsere Umwelt, Auswirkungen auf das gesamte Weltgefüge.
Beispiel aus der Paartherapie :
Ein Mann hat keinen Zugang zu seiner Yin-Seite – kann seine damit verbundenen Anteile nicht leiden – oder/und sie werden gesellschaftlich nicht angesehen – und wird sie im Inneren und ebenso durch äußere Taten bekämpfen.
(Offener oder versteckter despektierlicher Umgang mit der anderen Sorte Mensch, den Frauen – im Mittelalter bis hin zur Hexenverbrennung)
Ein Yang-lastiger Mann zieht eine Yin-lastige Frau an.
Eine Frau, die ihre Yang Seite nicht zulässt, nicht leben kann/darf, da sie kulturell oder familiär bei ihr nicht gefördert und anerkannt wird, sucht und akzeptiert den oben beschriebenen dysbalancierten Mann.
Im Verborgenen lebt sie dennoch ihren Groll auf das Männliche; übt in manipulierender und auf subtile Weise Macht über einen solchen Mann und ihre Umwelt aus.
Dies kann sich auch anders herum manifestieren in Frauen, die ihre Yin-Seite verachten und einen Mann an ihrer Seite dominieren, der Angst vor seiner Yang-Seite hat.
Man könnte auch psychodynamisch beobachten und kommt zu denselben beschreibbaren Phänomenen:
ein Mann, der sich seit Kindheit und Jugend offen oder unbewusst geschworen hat- so wie mein ( despotischer, …)Vater möchte ich auf keinen Fall werden-findet schwer Zugang zu seiner kraftvollen Seite- trifft auf eine Frau………
Eine Balance an dieser Stelle könnte bedeuten,
dass sich eine Frau beim Tanzen tatsächlich führen lassen könnte, da sie sich ihres Yangs sicher und bewusst ist, und von einem Mann geführt wird, der sie nicht wie eine Puppe, seine Macht aussspielend, durch die Gegend schiebt und zerrt.
Ein Mann, der sich seiner Yin-Seite nicht schämt, kann einfühlsam und klar sowie kraftvoll führen, voller Hingabe an die Frau.
Ein schöner Tanz –
es ensteht ein Fliessen von Yin und Yang – kein Macht-oder Geschlechter-Kampf – keiner muss sich behaupten.
Es entsteht kein oben und unten, kein Unterordnen, Emanzipationsstreben oder Muskelspiel.
Es entsteht ein Führen und Folgen, das im Fluss ist.
Er geht so auf die Partnerin ein, sie lässt sich so auf den Partner ein, dass nur noch Tanzen übrig bleibt.
Kein Ich, keine Frau, kein Mann – nur Dasein – Tanzen – Bewegen – Fliessen.
Reines Pulsieren und Daseinsfreude kann passieren.
Wir sehnen uns instinktiv nach diesem Zustand, haben aber vor nichts mehr Angst als vor genau diesem Zustand.
Manchmal muss man eben etwas mit Angst tun oder lassen, Hauptsache man tut bzw. lässt es.
könnte bedeuten…
könnte bedeuten, dass wir uns die Zeit nehmen hineinzuspüren, was das Baby, unser Kind tatsächlich braucht.
könnte bedeuten… Mensch sein – Zulassen von Dasein im Jetzt – in Frieden und Liebe fliessen
Buchtipps:
Riane Eisler: Schwert und Kelch; unsere Geschichte, unserer Zukunft
weibliches und männliches Prinzip in der Geschichte
“ Weder Gott noch die Biologie haben uns dazu bestimmt, einen Krieg nach dem anderen zu führen und uns im permanenten“ Kampf der Geschlechter“ zu zermürben.
„Wollen wir die von ökologischen und atomaren Katastrophen bedrohte Erde nicht gänzlich der Vernichtung preisgeben, müssen wir auf den Weg des respektvollen, gleichberechtigten Miteinanders zurückfinden, zu Lebensformen, die statt vom Herrschaftsdenken vom Prinzip der Partnerschaft geprägt sind.“
dieses Buch verleiht “ einer Hoffnung Ausdruck, die viele von uns hegen- dass es einen anderen Weg geben könnte, Beziehungen und Institutionen zu gestalten, und zwar auf eine Weise, die dem Leben und den Bedürfnissen des Menschen dient“….Marshall B.Rosenberg
Llewellyn Vaughan-Lee: Die Matrix des Lebens:
„wenn wir dem Leben dienen wollen- und damit unserem geliebten, verletzten Planeten und der ganzen Schöpfung-bedarf es der Rückkehr des Weiblichen“.
Llewellyn Vaughan-Lee erläutert unsere Rolle in diesem Prozess, zeigt, wie wir das Männliche und das Weibliche in eine größere Harmonie bringen und die in Wahrheit nicht vorhandene Kluft zwischen Geist und Materie überbrücken können.“….
Beginnen wir also mit unserem eigenen Inneren
den Yin und Yang Zuständen in uns -so bleibt die Welt nicht unbewegt